Beeinflussende Faktoren einer Autoimmunerkrankung
Im Bereich der Autoimmunerkrankungen ist es wichtig, nach Dysbalancen, die das Gleichgewicht im Körper stören können, zu suchen. Folgende Bereiche sind wesentlich für das Management Ihrer Autoimmunerkrankung:
Eigenverantwortung
Übernehmen Sie selbst Verantwortung für Ihre Krankheit. Werden Sie tatsächlich der „Manager“ Ihrer Erkrankung, hören Sie auf die Signale Ihres Körpers, seien Sie achtsam und leben Sie bewusst. Ihre Ärzte und Therapeuten sollten Sie als Unterstützung sehen, Sie aber sollten der „Boss“ bleiben. Glauben Sie an sich selbst und spüren immer in sich selbst hinein.
Ernährung
Ernährung ist die Grundlage der Gesundheit auf physischer Ebene, es geht nicht nur um Energie für unseren Körper, sondern auch um Information auf zellulärer Ebene. Es gibt Lebensmittel, die Entzündungen im Körper begünstigen. Dazu gehören Arachidonsäure, Zucker und Transfette. Darüber hinaus sollte individuell ermittelt werden, auf welche Nahrungsmittel Sie wie reagieren. Allergien und Unverträglichkeiten sollten bestimmt werden. Führen Sie mindestens eine Woche lang ein Ernährungsprotokoll, in dem Sie genau notieren, welche Gefühle und Symptome Sie nach jeder Nahrungsaufnahme spüren. Essen Sie ab jetzt bewusst.
Ernährung kann entzündungshemmend wirken. Ihre Nahrungsmittel sollten reich an Antioxidantien sein, essen Sie viel Obst und Gemüse, Fisch (reich an Omega 3) und grünen Tee.
Bestimmen Sie den Status der Nährstoffe in Ihrem Körper
Lassen Sie einen Arzt oder Heilpraktiker, der sich mit Orthomolekularer Therapie auskennt, den Status der Nährstoffe in Ihrem Körper bestimmen. Wesentlich sind u.a. Werte wie der Omega 3 Index, Selen, Zink, Vitamin D, Vitamin B, Hba1c und CRP. Die Laboruntersuchung kann beliebig (z.B. beim Hausarzt) in Auftrag gegeben werden. Die Erstellung des Therapieplans, der anhand der Laborergebnisse formuliert wird, erfordert jedoch Spezialkenntnisse. Zum Beispiel sollte in den kritischen Bereichen hoch dosiert werden, wenn nötig auch durch Infusionen.
Darmgesundheit
Die Darmbakterien unterstützen das Immunsystem darin, zwischen einer Fremdsubstanz und dem körpereigenen Gewebe zu unterscheiden. Die „guten“ Bakterien werden vom Körper toleriert. Wenn sich die bakterielle Zusammensetzung verändert, kann das Immunsystem überreagieren. Deswegen ist im Bereich jeder Autoimmunerkrankung auf die Darmgesundheit zu achten. Dazu gehören u.a. Stuhlproben und Untersuchungen auf Überwucherung des Dünndarms (SIBO = small intestines overgrowth syndrom).
Als Maßnahmen stehen die Nutzung von Pro- und Prebiotika, die Colon-Hydro-Therapie, sowie, je nach den Laborergebnissen, weitere Schritte zur Verfügung.
Die Darmflora gerät aus verschiedenen Gründen außer Gleichgewicht. Dazu gehören übertriebene Hygiene im Kindesalter, Antibiotika, Toxine, schlechte Ernährung und ungesunde Lebensführung. Als Konsequenz können die Darmwände durchlässig werden („leaky gut“). Unerwünschte Bestandteile der Nahrung oder Infektionen können in den Blutstrom eindringen und das Immunsystem aktivieren. Diese Abwehrreaktion des Körpers kann auch zu Autoimmunerkrankungen führen.
Lebensstil: Alkohol, Rauchen, Drogen
Es ist bekannt, dass unsere Süchte uns nicht unbedingt dabei unterstützen, unsere Autoimmunerkrankungen zu „beruhigen“. Es geht nicht nur um die Vergiftung, die wir damit im Körper verursachen, sondern auch darum, wie die Mikronährstoffversorgung im Körper leidet und unser Stoffwechsel sich verlangsamt. Ich will nicht moralisieren, aber nur sagen, dass wenn wir uns dafür entscheiden z.B. jeden Tag Alkohol zu trinken, sich das negativ auf unsere Autoimmunerkrankung auswirken wird. Es ist keine Frage von „richtig“ oder „falsch“, sondern eine Frage der Wahl.
Leber, Lymphatisches System und Nieren aktivieren
Ein wichtiger Baustein bei der Behandlung jeder Autoimmunerkrankung ist die Behandlung dieser Organe. Leber und Niere können Sie mit Ernährung sowie mit Heilpflanzen wie Mariendistel oder Goldrute aktivieren. Das lymphatische System freut sich über eine Lymphdrainage oder naturheilkundliche Mittel zur Unterstützung des Lymphflusses.
Infektionskrankheiten
Manche Autoimmungeschehen im Körper haben als Ursache eine in der Vergangenheit entstandene Infektion. In manchen Fällen ist es sinnvoll, diesen Punkt mit einer Laboruntersuchung aufzuklären.
Umweltvergiftung und Schwermetallvergiftung
Es ist sinnvoll bei jeder Autoimmunerkrankung festzustellen, ob eine Schwermetallvergiftung Mitverursacher sein könnte und bei positivem Ergebnis die entsprechende Ausleitung mit z.B. Chelat-Therapie durchzuführen.
Hormonverhütung
Auch wenn es keine endgültigen wissenschaftlichen Belege gibt, empfehle ich allen Frauen mit einer Autoimmunerkrankung, die hormonelle Verhütung abzusetzen. Da unsere Körper ins Gleichgewicht kommen müssen, ist es sicherlich nicht hilfreich, künstliche Hormone zuzufügen, die auch bei Frauen ohne Autoimmunerkrankung viel Schaden verursachen können.
Emotionen und Stress
Geistige Gesundheit: So wie die Ernährung die Grundlage der Gesundheit auf physischer Ebene ist, sind unsere Emotionen die Grundlage der Gesundheit auf geistiger Ebene. Ich sehe chronische Erkrankungen als einen Ruf des Geistes, eine kleine Pause zu nehmen und mit Achtsamkeit unsere Emotionen und Lebensweg zu prüfen. Es geht nicht darum, sich schuldig für die eigene Erkrankung zu fühlen, da Krankheiten in der Regel viele Auslöser haben – die sog. Multikausalität – und Schuld sowieso ein schlechtes Heilmittel ist. Kleine Kinder können auch chronische Krankheiten entwickeln, ohne diese Ebene der unterdrückten Emotionen und Stress erreicht zu haben. Ich betrachte es aber als sehr wichtig, als „Managerin“ meiner eigenen Gesundheit zu beobachten, wo ich im Leben stehe, ob ich im Jetzt lebe und dankbar bin, wo ich hingehen will und ob ich meinem Seelenplan folge. Fühlt es sich gut an? Habe ich Frieden mit mir und den anderen? Es geht, so wie bei der Ernährung, um Achtsamkeit. Wir verdienen es, uns zuzuhören und ehrlich mit uns selbst zu sein. Die negativen Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit sind wissenschaftlich bewiesen. Wenn wir uns selbst ignorieren, ist es unvermeidbar, Stress mit allen Konsequenzen zu entwickeln. Es handelt sich um die sogenannten emotionalen Toxine.